Ein anderes Ich
Museum
DLM Deutsches Ledermuseum/Deutsches Schuhmuseum, Offenbach
63067 Offenbach, Hessen
www.ledermuseum.de/DLM/frames_d/hfr_06_d.html
Museumssparte
Kulturgeschichtliches Spezialmuseum
Etno, angwandte Kunst, Schuhsammklung
Beschreibung
Die Veranstaltung begann mit einer theoretischen Annäherung an das Thema. Gefühle, Stimmungen, die an der Tafel erarbeitet wurden, sollten in einem zweiten Schritt auf Papier übertragen werden.
Die SchülerInnen entwarfen zunächst zeichnerisch verschiedene Masken und Gesichter, die einen selbst gewählten Charakter repräsentieren sollten, der maskenhaft übersteigert war.
In der Sammlung fand dann ein ausführlicher Rundgang statt, bei dem Masken aus Europa, Afrika, Amerika und Asien vorgestellt wurden. Hinweise auf die Bedeutung und handwerkliche Herstellung der Masken wurden hierbei von den SchülerInnen lebhaft und angeregt diskutiert.
Museale Tätigkeiten, wie die Forschung an Exponaten, wurden vermittelt und von den TeilnehmerInnen selbständig oder auch mit Unterstützung des museumspädagogischen Teams durchgeführt. Hierbei konnten auch Bereiche des Museums kennen gelernt werden, die der Öffentlichkeit normalerweise verborgen bleiben.
Die Arbeitsergebnisse in der Bibliothek des DLM und die Resultate von Recherchen im Internet hielten die TeilnehmerInnen in schriftlicher Form fest und stellten sie in kurzen Referaten vor.
Masken von indianischen Schamanen, nigerianischen Geheimbünden, die edlen Gesichtszüge und fratzenhaften Verzerrungen auf den Antlitzen thailändischer Schattenspielfiguren, aber auch die märchenhafte Welt der venezianischen Masken konnte anschaulich erklärt werden. Daraus ergaben sich wiederum zahllose Anregungen für die eigene Anfertigung von Masken.
Zunächst wurden Masken in einer flachen Klebetechnik entwickelt. Unterschiedlichste Lederarten wurden durch Kleben und Applikationen mit anderen Materialien kombiniert. Die in Farbe, Stärke und Oberflächendekor verschiedenen chromgegerbten Ledersorten regten zu einer intensiven Beschäftigung an und besaßen einen hohen Aufforderungscharakter. Gleiches gilt für die anderen Werkmaterialien wie Straußenfedern, Perlhuhnfedern, Kunststoff- und Glasperlen, diverse Metallteile, Muscheln, Schnüre und Wolle.
Im nächsten Projektabschnitt wurden dreidimensionale Masken plastisch gestaltet. Hier kamen die Techniken zur Anwendung, die das museumspädagogischen Team des DLM von italienischen Künstlern in Fortbildungen erlernt hatte.
Der Ausgangspunkt dieser Technik waren vegetabil gegerbte, fettfreie Stücke aus Rindsleder. Durch Anfeuchten konnte das Material geschmeidig und formbar gemacht werden. Nach dem Trocknungsprozess behielt das Leder die modellierte Form. Diese Arbeit dauerte mehrere Stunden.
Die TeilnehmerInnen haben die Schritte des Anfeuchtens, Modellierens und Trocknens vielfach wiederholt, bis die gewünschte Maske entstanden war. Anschließend erfolgte die Bemalung mit Acrylfarben und die Verzierung mit den schon vorher verwendeten Materialien.
Die Alter der Zielgruppen für das vorgestellte Projekt reicht von ca. 12 Jahren bis hin zu jungen Erwachsenen. Gruppen aus allen Schulzweigen, aber auch spezielle Gruppen von Kursen für Schulabbrecher und jugendliche Arbeitslose nehmen an den Projekten teil. Entsprechend unterschiedlich ist das Zeit- und Kostenbudget angesetzt. Gleiches gilt für die Methodik.
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Besonderheiten
Die sehr offene Vorgabe für die Ergebnisse des Projekts führte zu großer Eigeninitiative der TeilnehmerInnen. Durch diese Prozessorientierung konnten die SchülerInnen ihren Lernprozess selbst steuern, auftretende Gestaltungsprobleme im Team besprechen und eigene Lösungen finden. Dies förderte die künstlerische Qualität der Masken und hatte eine große Indentifikation mit dem eigenen Produkt zur Folge.
Probleme & Lösungen
Problematisch ist die chronische Unterfinanzierung.
Öffentlichkeitsarbeit
Flyer, Printmedien
Thema
Kunsthandwerk: Identität
Zielgruppe
Bildungseinrichtungen:
Sekundarstufe 1
Sekundarstufe 2
Berufsschulen
Volkshochschulen u.ä.
Format
Fachführungen
methodisch variierte Führungen
personale Angebote begleitend zu den Ausstellungen:
Workshops
Zeitraum, Stundenvolumen
1 Woche - 3 Monate
insgesamt ca. 10 - 25 Stunden
Kooperationspartner
Schulen, Fortbildungseinrichtungen, Sponsoren, VHS, Jugendämter
erstellt: 14.06.2010
geändert: 22.02.2011