Schreibwerkstatt scriptorium merseburgense
Museum
Kulturhistorisches Museum Schloss Merseburg
06217 Merseburg, Sachsen-Anhalt
www.mv-sachsen-anhalt.de/mm0005.htm
Museumssparte
Historisches Museum
Ur- und Frühgeschichte, Stadt- und Regionalgeschichte, überregional: Glasperlarbeiten des 19. und 20. Jh., historische Zündgeräte und Feuerzeuge
Beschreibung
Die Merseburger Pfalz und Domgeschichte des 10./11. Jh. spiegelt sich in der Chronik des Merseburger Bischofs Thietmar (1012-18). Als Schriftdokument von europäischem Rang (Original in Dresden, 1945 fast vollständig verbrannt) in karolingischer Minuskelschrift regt es zu Schreibübungen im „scriptorium merseburgense“ an.
Zunächst wird in der Ausstellung im Gewölbekeller v. a. anhand eines kleinen Architekturmodells der Pfalz, von Urkundenkopien und bildlichen Darstellungen Heinrichs II. die Geschichte und Bedeutung der ottonischen Merseburger Pfalz, des Bistums und des Domes erzählt. Einzelnen Begebenheiten sind in der Chronik Thietmars von Merseburg belegt; entsprechende Kopien der Handschrift mit Übertragung und Übersetzung werden zu diesen Stationen präsentiert. Ihre Schrift wird beschrieben und im Folgenden mit der Urkundenschrift verglichen, außerdem wird der Aufbau einer ottonischen Urkunde erläutert.
Danach werden im „scriptorium merseburgense“ Erläuterungen zur Entstehung und zum Aussehen der karolingischen Minuskelschrift gegeben, weiterhin zur Geschichte des Schreibens vor 1000 Jahren (wer konnte schreiben, was und mit welchen Materialien wurde geschrieben?). Ein Exkurs zu den "Merseburger Zaubersprüchen" darf nicht fehlen.
Die Kinder erhalten eine spezielle Schürze, die sie vor Verschmutzung ihrer Kleidung mit Tinte schützt, und dürfen an den Holzpulten mit den eingelassenen Tinten(kuh)hörnern Platz nehmen. Mit Hilfe von Arbeitspapieren in der Art von Schönschreibheften erlernen die Kinder, mit einer Gänsefeder (ggf. mit einer Metallfeder) jeden Buchstaben der karolingischen Minuskelschrift in einzelnen Arbeitsschritten auf das Papier zu setzen. Als Andenken an das Projekt darf jedes Kind ein Stück Pergament mit seinem Namen beschriften (Lesezeichen).
Zum Thema „Urkunden“ werden in – kleine – vorgefertigte Urkundenformulare die eigenen Namen, Ort, Datum o. a. eingetragen, das eigene Monogramm und ggf. ein Siegel aufgebracht.
Steht mehr Zeit zur Verfügung, lassen sich auch Tinte und Farben selber herstellen und dann ausprobieren.
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Öffentlichkeitsarbeit
Flyer, Tageszeitung, persönliche Ansprache
Thema
Geschichte: Mittelalter, Schrift und Schreiben
Zielgruppe
Bildungseinrichtungen:
Grundschule, Primarstufe
Format
personale Angebote begleitend zu den Ausstellungen:
Workshops
Zeitraum, Stundenvolumen
ganzjährig
insgesamt 1
erstellt: 02.06.2010
geändert: 02.06.2010