xbergtag - Eine Reise durch das multikulturelle Berlinxbergtag - Eine Reise durch das multikulturelle Berlin

 

Museum

FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museum
10999 Berlin, Berlin
www.fhxb-museum.de

Museumssparte

Heimatkundemuseum
Stadtentwicklung, Migrationsgeschichte, Druck- und Verlagswesen, Alltagskultur

Beschreibung

Die Führungen / Projekttage verfolgen das Ziel, die unter zahlreichen Jugendlichen verbreiteten diffusen, manchmal manifesten Urteile über "Kreuzberg", "Ausländer" etc. mit den Erfahrungen und Erlebnissen der StadtteilführerInnen (jungen Leuten aus Kreuzberg, größtenteils mit Migrationshintergrund) zu konfrontieren, um so durch die Begegnung mit "dem Fremden" oder "Andersartigen" (Menschen, Orte) und durch kompetente Kommunikationsstrategien dazu beizutragen, Vorurteile abzubauen und Toleranz zu fördern.

Zu Beginn des Projekttages treffen sich die Gruppen mit einer StadtteilführerIn im Bezirksmuseum Friedrichshain-Kreuzberg.
Die TeilnehmerInnen erhalten eine kurze Einführung über die Einwanderungsgeschichte des Bezirks und erarbeiten gemeinsam eine Landkarte, wodurch sie die häufigsten Herkunftsländer der ZuwandererInnen für den Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg herausfiltern. Hierbei wird Raum und Zeit für Fragen und Diskussionen gewährt.
Durch dieses Vorgehen erhalten die TeilnehmerInnen einen ersten Einblick in die Zuwanderungsgeschichte des Bezirkes und werden gleichzeitig an den Lernort Museum herangeführt.

Im zweiten Teil des Projektes begibt sich die Gruppe mit der StadtteilführerIn auf einen Spaziergang durch das legendäre SO36. Die Stadtführung vertieft und ergänzt die bereits erworbenen Kenntnisse der TeilnehmerInnen aus der Ausstellung und bietet die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Die Geschichte Kreuzbergs (Geschichte der Mietskasernen, Hausbesetzungen, frühe und gegenwärtige Migrationsgeschichte, 1. Mai) wird mit den ganz persönlichen Lebenserfahrungen aus der Perspektive der jeweiligen elterlichen Herkunft der StadtteilführerInnen gepaart.

Das Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen in diesem außergewöhnlichen Berliner Bezirk lernen die TeilnehmerInnen nicht nur durch Erzählungen, sondern auch durch handlungsorientierte Methoden kennen. Dieses meint, die Gruppe besucht ein Männercafé (Teehaus), spielt eine nicht-deutsche Hochzeit nach oder tanzt traditionelle Hochzeitstänze, wie den Halay, und versüßt die Reise mit einem Besuch in einem Trockenfrüchteladen.
Des Weiteren wird der Verlauf der Berliner Mauer erläutert. Die TeilnehmerInnen hüpfen von Ost nach West und umgekehrt und merken so, wie nah die Menschen einander waren und wie unerreichbar sie doch füreinander gewesen sind.
Anschließend wird der Kreuzberger Kinderbauernhof besucht, um das Vielfältige innerhalb des Bezirks darstellen zu können.

Das primäre Anliegen der StadtteilführerInnen ist es, keine typische Stadtführung im Sinne von historischen Sehenswürdigkeiten durchzuführen, sondern die vielfältigen Lebensformen und Kulturkreise aufzuzeigen und den ProjektteilnehmerInnen das Kreuzberg der StadtteilführerInnen näher zu bringen.
Auch die unterschiedlichen Religionen, die in Kreuzberg existieren, werden bei diesem Spaziergang ausführlich erläutert. In diesem Zusammenhang wird zum Ende des Rundgangs ein alevitisches Kulturzentrum und / oder eine "typisch deutsche" Moschee besucht.
Die TeilnehmerInnen haben auch hier die Möglichkeit Fragen zu stellen. Das Hauptaugenmerk wird dabei auf zwei unterschiedliche Aspekte gelegt: Einerseits sollen die TeilnehmerInnen unterschiedliche Religionen kennen lernen, andererseits sollen sie Toleranz gegenüber Religionen entwickeln. In diesem Zusammenhang wird explizit auf das Gemeinsame in den Religionen hingewiesen.

Zum Abschluss des xbergtages wird gemeinsam mit der Gruppe im Restaurant Mercan gespeist. Die TeilnehmerInnen haben die Möglichkeit, die reichhaltige türkische Küche kennen zu lernen. Nach dem Essen findet im Restaurant eine Evaluation des Tages statt. Diese Auswertung bietet den TeilnehmerInnen die Chance, noch offene Fragen zu stellen, sowie Positives und Kritisches zu äußern. Für die StadtteilführerInnen ist dieser Teil höchst spannend, weil sie aus den Beiträgen lernen und herausfiltern können, ob das gewünschte Ziel erreicht werden konnte.
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Zusätzliche Informationen zur Zielgruppe

Jugendliche aus den neuen Bundesländern und den östlichen Bezirken Berlins, aber nicht vorwiegend; Schulklassen; Gruppen aus Jugendeinrichtungen; Wehr- und Ziviledienstleistende; Studentengruppen aus dem In- und Ausland.

Besonderheiten

Das Projekt bietet Nachhaltigkeit, da das Thema "Integration" in den Medien oder in der Gesellschaft präsent ist und häufig mit Vorurteilen gespickt ist. Das zeigt auch das steigende Interesse am xbergtag. (2001: ca. 40 Führungen im Jahr, 2010: 350 Führungen im Jahr)

Es ist innovativ, da keine "typische" Stadtführung durchgeführt wird: nicht nur Fakten werden vermittelt, sondern das Gesehene wird mit den Erfahrungen der jungen StadtteilführerInnen verknüpft, sie stellen ihren Kiez vor; große Medienresonanz.















Probleme & Lösungen

Bei der Umsetzung und Durchführung der "xbergtage" müssen die StadtführerInnen stets flexibel handeln und sich zudem auch immer wieder auf schwierige Fragen der TeilnehmerInnen einstellen. Hierbei müssen sich die Akteure stets selbst hinterfragen und entscheiden, wie weit sie ihr Privatleben in die Antworten mit einfließen lassen. Daher werden in regelmäßigen Abständen Fortbildungen für das "xberg-Team" durchgeführt. Zudem muss das Team stets über neuere Aspekte der Integrationsdebatte informiert sein, damit sie adäquat auf die Fragen eingehen können. Hierfür bildet sich das Team in Selbstorganisation fort.

Öffentlichkeitsarbeit

4 Flyer, diverse Artikel in Zeitungen, 2-4 TV-Teams

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Kurzinfos

Thema

Volkskunde: Migration

Zielgruppe

Einzel- und Gruppenbesucher:
Jugendliche, von ca. 12 bis 15 J.
Jugendliche, von ca. 15 bis 18 J.
Junge Erwachsene, ab ca. 18 J.
Erwachsene

Format

personale Angebote in den Ausstellungen:
Fachführungen

Zeitraum, Stundenvolumen

insgesamt 3-4 Stunden

Kooperationspartner

Gesellschaft für interregionalen Kulturaustasuch e.V.; FiPP e.V.

erstellt: 23.08.2010
geändert: 16.03.2011