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"Frieda Riess und Yva. Fotografien 1919–1937"
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Drechseln wie im MittelalterDrechseln wie im Mittelalter

 

Museum

Museum Aldingen
78554 Aldingen, Baden-Württemberg
www.aldingen.de/mcms.php?_oid=f8e7c9a-bce8-04ad-453d-b6b4b09570fd1

Museumssparte

Heimatkundemuseum
Geologie und Erdgeschichte, Archäologie, mittelalterliche und frühneuzeitliche Geschichte, Religion und Pietismus, Industriegeschichte

Beschreibung

Holz war über Jahrtausende bis hin zur Industrialisierung im 19. Jahrhundert ein wichtiger Werkstoff und wichtigster Energieträger. Die Alemannen waren schon vor 1400 Jahren hervorragende Holzhandwerker und beherrschten auch die Technik der Holzbearbeitung mit der Drehbank. Diese Techniken bilden wiederum die Grundlage für das Drehen von Metallteilen bis zu den computergesteuerten CNC-Maschinen der Gegenwart. Die Schüler arbeiten mit nachgebauten mittelalterlichen Wippdrehbänken. Sie stellen eigene Drechselarbeiten, meist aus Ahornholz, her. Das sind zum Beispiel Kerzenständer, Stuhlbeine, runde Zierhölzer und anderes.
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Zusätzliche Informationen zur Zielgruppe

Das Projekt ist besonders für Jugendliche und Erwachsene geeignet. Es bietet durch seinen starken Praxisbezug und die großen Freiräume zu eigener Gestaltung viele Möglichkeiten. Gerade auch ältere Menschen sind von dem Projekt begeistert, weil sie hier meist noch nicht gekannte Fertigkeiten ausprobieren und erwerben können, sowie spielerisch und kreativ neue Erfahrungen machen können. Erwachsene schätzen auch die eher lockere, kollegiale und unterstützende Atmosphäre bei diesem Projekt. Oftmals können sie eigene Erfahrungen aus ihrem Berufsleben, z.B. an heutigen Drehmaschinen im Projekt an der mittelalterlichen Drehbank mit der historisch-technischen Entwicklung in einen unmittelbaren Zusammenhang bringen und durch die eigene Aktivität verstehen. Dies steigert ihr Interesse noch. Selbst professionelle Drechslermeister erleben in dem Projekt ihr Handwerk von einer neuen Perspektive und interessieren sich noch viel stärker für den historischen Hintergrund ihres Berufes.

Besonderheiten

Das Projekt ist sehr praxisorientiert. Jeder Teilnehmer fertigt nach dem Theorieteil und der Einweisung im größten verbleibenden Zeitanteil an einer nachgebauten mittelalterlichen Wippdrehbank ein eigenes Werkstück an. Das bleibt in Erinnerung und stellt auch den Zusammenhang mit der Arbeitsweise, der technischen Entwicklung und den dabei entstehenden persönlichen Eindrücken her. Auch die eigenen Anstrengungen führen zu wichtigen Erfahrungswerten: die Wippdrehbank muss über ein Fußpedal selbst angetrieben werden, die Eisen richtig gehalten und eingesetzt werden, der Druck auf das Werkstück richtig dosiert werden und so weiter. Zahlreiche Erfahrungen und kreative Experimente sind hier möglich.
Das Projekt dürfte für diese Gruppengrößen schon aus Platz- und Sicherheitsgründen sowie Gründen des Aufwandes nur selten in Museen im Rahmen eigenen praktischen Tuns angeboten werden. Meistens werden mittelalterliche Wippdrehbänke in Museen dem Publikum eher vorgeführt. In dem Projekt ist es möglich, dass die Leute selbst ihre eigene Wippdrehbank bedienen und damit während des Projekts arbeiten, Eindrücke und Erfahrungen sammeln.
Die für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bewusst gemachten Risiken während der Arbeiten im Projekt fördern ein gemeinschaftliches Verantwortungsbewusstsein füreinander.
Die Presse schenkt diesem Projekt ihr Interesse, beispielsweise hat sie noch nie über das Projekt "Pergament, Papier und Schrift" für Kinder berichtet, aber schon mehrfach, auch ohne Einladung, über das Projekt "Drechseln wie im Mittelalter", auch im laufenden Jahr 2010 bereits dreimal.

Probleme & Lösungen

Problematisch ist die gesundheitliche Sicherheit der Teilnehmer durch sich von der Wippdrehbank lösende und eventuell im Raum herumfliegende Hölzer. Dies kam seit 2003 zwei bis dreimal vor, allerdings ohne jemanden zu treffen. Arbeit mit extrem scharfen Drechselwerkzeugen erfordert große Umsicht und bewussten Umgang mit den Werkzeugen. Die Gruppen müssen entsprechend eingeschworen werden. Dies fördert wiederum ein Bewusstsein für die gegenseitige Verantwortlichkeit und ein Gemeinschaftsbewusstsein. Im Projekt ist eine sehr gründliche Betreuung und Einweisung der Teilnehmer nötig.
Der Platzbedarf ist groß, da jede Teilnehmerin/jeder Teilnehmer an einer eigenen Wippdrehbank arbeitet.
Zahlreiche Technische Probleme wurden nach und nach gelöst beziehungsweise stark verringert. Für schwerwiegendere oder zeitraubende technische Probleme stehen meist zwei oder drei Ersatzwippdrehbänke zur Verfügung.
Holzprobleme: Besonders geeignet sind nur bestimmte Hölzer, die verschiedenen Hölzer wurden in der Freizeit ausprobiert und die Ergebnisse protokolliert. Die Hölzer können in der Regel nur im Winter gefunden werden, da Waldarbeiten meist im Winter stattfinden und dann die passenden Hölzer anfallen. Dazu müssen die entsprechenden Ausholzungen gefunden werden und dort die entsprechenden Hölzer nach Rücksprache mit den Forst- oder Gemeindebediensteten die Hölzer auch herausgeholt werden. Diese Arbeiten sind überwiegend nur in der Freizeit möglich.

Öffentlichkeitsarbeit

Zeitungsartikel, Projektbeschreibung für Lehrer

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Kurzinfos

Thema

Geschichte: Handwerk

Zielgruppe

Bildungseinrichtungen:
Sekundarstufe 1
Sekundarstufe 2
Einzel- und Gruppenbesucher:
Erwachsene

Format

personale Angebote begleitend zu den Ausstellungen:
Workshops

Zeitraum, Stundenvolumen

insgesamt 3 Stunden

Kooperationspartner

Grund- und Hauptschule Aldingen, Archäotechniker Michael Kinsky

Entstandene Gesamtkosten

12.000 €

erstellt: 13.07.2010
geändert: 13.02.2011